Rolf Semmel
Hauptstrasse 47
88161 Linsenzwerg
Familiengericht
Linsenzwerg / Richter H.
Stiftsplatz 42
88131 Linsenzwerg
001 F 00049 / 02
Antrag auf alleinige Sorge
11.03.2002
Sehr geehrter Richter H.,
hiermit
möchte ich dem Antrag auf Übertragung der alleinigen Sorge auf
die Mutter entgegentreten und fordere die Antragstellerin hiermit auf,
Ihre folgende Behauptungen zu beweisen oder zurückzunehmen:
01. Ich
hätte ihr gegenüber am 06.06 Tätlichkeiten und öffentliche
Beschimpfungen vor den Augen des Kindes verübt.
Ich nehme an, dass der Vorfall vom 30.05 gemeint ist, wo sich folgendes
abgespielt hat: Nachdem die Mutter bestätigt hat, das Sie dem Kind
tatsächlich verboten hat, mit seinen Freunden unter der Woche Tennis
zu spielen, habe ich Sie beschimpft, woraufhin Sie mir ins Gesicht geschlagen
hat. Beim Versuch ihr auch eine zu verpassen, habe ich sie dann an den
vor das Gesicht gezogenen Händen gestreift und den Herrn Helmbrecht
getroffen. Dabei war das Kind eben nicht dabei.
02. Ich
hätte immer wieder versucht, die Umgangsregelung zu meinen Gunsten
auszuweiten.
Ich habe noch nicht ein Mal versucht die Umgangsregelung zu meinen Gunsten
auszuweiten. Mir geht es doch ausschliesslich um das Wohl und die Bedürfnisse
des Kindes und diesem ist es meiner Meinung nach abträglich, wenn
es mit seinen Freunden unter der Woche z.B. nicht Tennis spielen darf,
weil es ja sein könnte, dass wir uns da über den Weg laufen.
03. Mit
mir wäre keine Einigung zu erzielen, ich wäre nicht kompromissbereit
und die Ferienregelungen konnten nur mit Hilfe des Gerichts getroffen
werden.
Bei der einzigen Ferienregelung, die gerichtlich
getroffen wurde, folgte das Gericht 100%ig meinem Vorschlag und der
Richter stellte abschliessend die Frage, ob das denn nun so schwer gewesen
ist.
04. Die
Eskalation wurde eingeleitet durch mein Versuch einen Besuchstermin im
Dezember zu verschieben.
Hier handelt es sich wohl um ein einfaches Missverständnis. Nachdem
wir uns nicht auf eine Verschiebung des Termins einigen konnten, sind
wir so verblieben, dass alles beim alten bleibt, weil der Mario mit zu
der Abschlussveranstaltung wollte, als er am 30.11. hörte, dass seine
Freunde die er auf dem Oktoberfest kennengelernt hatte auch da sind.
Die Eskalation
im vergangenen Dezember wurde von meiner Seite einzig und allein dadurch
eingeleitet, dass meine 16 monatigen Versuche mit der Antragstellerin
und ihrem Mann ins Gespräch und zu vernünftigen Lösungen
für das Kind zu kommen, alle gescheitert sind.
Nachdem
meine zahlreichen Briefe einfach nicht beantwortet wurden, habe ich mich
mit Herrn Tröpfle vom Jugendamt getroffen, der mir zusagte, sich
bei der Frau Semmel und Herrn V. für ein Treffen einzusetzen. Ich
solle ihn nach dem Termin, den er mit ihr ausmachen würde, anrufen,
damit wir die weiteren Schritte besprechen können. Am 30.11 sagte
mir der Herr Tröpfle, dass die Antragstellerin den ausgemachten Termin
mit ihm vergessen habe und abgesehen davon auf gar keinen Fall bereit
ist, sich mit mir an einen Tisch zu setzten und Frieden zu schliessen,
nicht mal zum Wohl des eigenen Kindes.
05. Ich
hätte meiner ehem. Frau 2 Mal gedroht sie umzubringen.
06. Ich
würde durch "unerträgliche" Äusserungen, das
seelisch/geistige Wohl des Kindes gefährden.
Ich selber habe das Thema grundsätzlich nicht dem Kind gegenüber
angesprochen und wenn Äusserungen vom Kind kamen, habe ich diese
unbemerkt notiert und so Stellung genommen, dass die Mama doch lieb ist
und der Martin vielleicht Angst vor mir hat und deswegen immer so schlecht
über mich spricht.
07. Ich
hätte geschildert, wie man am besten Stiefvater und Mutter umbringt.
Das ist die ungeheuerlichste Verleumdung die ich je gehört habe.
Es waren drei Kinder bei dieser Szene dabei und genau so wie es aufgeschrieben
ist, wurde es Wort für Wort von den Kindern gesprochen. Ich hatte
mich zwar nicht sonderlich gewundert, das die Kinder nicht gut auf Herrn
V. zu sprechen sind, war aber so entsetzt über die extreme Gewalt,
die aus den Worten sprach, dass ich mit dem Kind bei nächster Gelegenheit
den Therapeuten Dr. Wilhelm aufgesucht hab.
Das der
Mario aus der Not heraus abstreitet, an solchen Äusserungen beteiligt
gewesen zu sein, ist ja wohl allzu verständlich. Und trotzdem glaube
ich nicht, dass er von sich aus behauptet hat, ich hätte das gesagt.
Wahrscheinlich hat die Antragstellerin ihm diese Möglichkeit in den
Mund gelegt und er hat das in seiner Panik bestätigt. Wenn die Aussagen
eines 7 jährigen Kindes, die noch dazu unter dem Druck einer hasserfüllten
Mutter getätigt worden sind, Beweiskraft haben, dann sollte man doch
auch die anderen beiden Jungen befragen, wie sich die Szene abgespielt
hat.
Bei der
Gelegenheit kann ich mir auch gut vorstellen, dass sein Vertrauen mir
gegenüber zerstört wurde, weil ich ihm immer wieder versprechen
musste, nichts von dem was er mir über die "A-strasse"
anvertraut hat, der Mama zu sagen. Da er nicht weiss, dass dieser Brief
nicht von mir gekommen ist, sondern vom Gericht, meint er nun wahrscheinlich
ich wäre ihm in den Rücken gefallen und traut sich schon deswegen
nicht mehr zu mir, weil er wegen der Beschuldigungen ein schlechtes Gewissen
hat.
08. Ich
würde unablässig schlecht über die Antragstellerin und
ihren Mann sprechen und hetzten.
Siehe Stellungnahme unter Punkt 6. Hier scheint wohl eher die Realität
auf den Kopf gestellt zu sein.
09. Alle
meine Anschuldigungen sind haltlos oder belanglos.
Welche Anschuldigungen meint die Antragstellerin ? Alle Äusserungen
sind Originalton der Kinder und die sind ja wohl eher alarmierend und
alles andere als belanglos. Das einzige was ich der Antragstellerin vorwerfe,
ist Ihre jahrelange Weigerung Frieden zu schliessen und die Tatsache,
dass Sie immer wieder unnötig das Kind in unsere Auseinandersetzugen
rein gezogen hat.
10. Anzeige
wegen übler Nachrede
Nachdem die Antragstellerin mir am 14.12.01 (wie 3 Wochen vorher telefonisch
angedroht) mitteilte, dass sie das Kind nun nie mehr zu mir bringen wird,
habe ich mir erlaubt, an den nächsten zwei Besuchswochenenden jeweils
3,4 Mal anzurufen und darauf aufmerksam zu machen, dass sie gegen die
Anordnung des Gerichts handelt. Wenn daraufhin ein Arzt (der auch noch
im gleichen Krankenhaus arbeitet wie die Antragstellerin) dieser auf Grund
ihrer blossen Behauptung attestiert, dass ich sie belästigen würde,
ist das ja wohl völlig absurd.
11. Unterhalt
Nachdem die Antragstellerin sich nach unserer Trennung mit Erfolg bei
meinem damaligen Arbeitgeber (wo sie selber vorher als Haushälterin
gearbeitet hatte) für eine Kündigung eingesetzt hat ("Sie
muessen mir helfen, ich weiss nicht mehr weiter, mein Mann ist gewalttätig
und hat mich versucht mit dem Golfschläger zu erschlagen ..")
bin ich erstmal zur Entspannung der Lage knapp ein Jahr nach Köln
gegangen. Danach habe ich in Lindenberg wieder angefangen als Sportlehrer
zu arbeiten, musste aber auf dringendes Anraten von drei Ärzten kurz
darauf wegen Arthrose im Sprunggelenk diese Tätigkeit wieder aufgeben.
Anschliessend habe ich ein Jahr als Kinder- und Jugendbetreuer gearbeitet,
aber nicht genug verdient, um Unterhalt zahlen zu können und während
meiner Weiterbildung zum IT-Manager, die am 15.12.02 zuende ging, konnte
ich wohl auch schlecht Unterhalt zahlen. Daher möchte ich hier einmal
ganz klarstellen, dass ich selbstverständlich Unterhalt zahlen will
und auch werde, sobald ich hoffentlich bald einen Job gefunden habe, der
mir das gestattet.
12. Die
Übertragung der elterlichen Sorge auf die Mutter entspricht eindeutig
dem Wohl des Kindes.
Wenn eine Mutter sich seit 4 Jahren kategorisch weigert, mit dem ebenfalls
sorgeberechtigten Vater an einen Tisch zu setzen, um Marios Bedürfnissen
Rechnung zu tragen und den offensichtlichen vorhandenen Loyalitätskonflikt
des Kindes zu lösen und Frieden zu schliessen (siehe Marios unaufgeforderte
Äusserungen seit 10.08.00) stellt sich doch die Frage, ob nicht gerade
die Mutter für die Ausübung der alleinigen Sorge ungeeignet
ist.
Meiner Meinung
nach wäre der einzige Weg die Probleme des Kindes wirklich zu lösen,
dass BEIDE Eltern über ihren Schatten springen und mit fachlicher
Hilfe zumindest einmal versuchen, dass Gespräch wieder aufzunehmen.
Hochachtugsvoll
Rolf Semmel
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