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Rolf Semmel
Hauptstrasse 47
66181 Linsenzwerg

Amtsgericht L. / Richter H.
Stiftsplatz 42
88131 Linsenzwerg


001 F 00190 / 00
Umgangsrecht Mario Semmel

02.01.2002

Sehr geehrter Richter H.,

wie Sie wissen kämpfe ich nun schon seit 5 Jahren vergeblich dafür, dass der Mario in kindgerechten Umständen aufwächst, die dazu führen dass er glücklich und selbständig wird und der Gemeinschaft dient. Das wäre gar keine so schwere Kunst - wenn die Eltern sich gemeinsam um die Sorgen ihres Kindes kümmern würden.

Leider ist das in Marios Leben bisher noch nicht der Fall gewesen. Seit 1996 muss er vielmehr immer wieder mitkriegen, wie seine Mutter ihn als Waffe gegen seinem Vater einsetzt, immer wieder damit droht ihn nie mehr wieder zu sehen und nun zum dritten Mal mit allen Mitteln versucht es umzusetzten.

Seit der gerichtlich festgelegten Umgangsregelung am 10.08.2000 habe ich einseitig (!) auf jegliche Aggression (keine lauten Töne, keine abwertenden Bemerkungen, keine Beschimpfungen und keine Beleidigungen mehr) verzichtet und immer wieder versucht friedlich mit meiner ehem. Frau ins Gespräch bzw. zu einer kindgerechten Lösung zu kommen, obwohl sie und ihr neuer Mann alles tun um mir das Leben so schwer wie möglich zu machen. Diese Versuche sind alle gescheitert.

Meine Briefe (teilweise mit psychologischer Hilfe verfasst, um auch nur ja keinerlei versteckte Spitzen zu enthalten) werden als "Schmierzettel" bezeichnet und einfach nicht beantwortet, Vereinbarungen mit der Lehrerin (z.B. dass Mario die Schultasche mit zum Besuchswochenende bringt, damit wir zusammen üben können) werden boykottiert, meine vorgebrachten Anliegen (z.B. das das Kind mit seinen Klassenkameraden zum Skifahren darf) mit fadenscheinigen "Begründungen" (der Winter ist ja eh schon gelaufen) ignoriert, Telefonate werden sofort unterbrochen und immer wieder höre ich über dritte von neuen Lügen, die über mich verbreitet worden sind.

Am 29.11.01 erfahre ich in einem weitern Gespräch mit Herrn Knöpfle, vom Jugendamt Linsenzwerg, dass meine ehemalige Frau den anberaumten Termin mit ihm vergessen (!) hat und ausserdem (trotz 15monatiger Waffenruhe meinserseits) auf keinen Fall bereit, ist sich mit mir (und evtl. einem unbeteiligten Therapeuten) an einen Tisch setzen, um zu versuchen Frieden zu schliessen.

Daraufhin stecke ich ihr in ohnmächtigen Wut wirklich mal einen "Schmierzettel" in den Briefkasten und verbiege ihnen leicht die Autoantenne (knicke sie aber eben gerade nicht, damit sie wiederherzustellen ist). Daraufhin macht sie ihre Drohung wahr und bringt das Kind am 14.12. schon wieder nicht mehr wie gerichtlich angeordnet um 1400 Uhr zum Wochenende zu mir.

Von 1400 Uhr bis 1415 Uhr geht keiner in der Alemannenstrasse ans Telefon. Danach ist bis 1430 Uhr besetzt und nach 30 endlos scheinenden Minuten sagt mir diese gemeine Frau, dass sie schon seit über einer Woche weiss, dass er heute nicht zu mir kommt und sie (zum dritten Mal) den Antrag gestellt hat, dass er mich nie wieder besuchen darf.

Die liebevoll vorbereitete Weihnachtsüberraschung muss leider entfallen, genauso wie später der langersehnte Besuch bei den Grosseltern in Köln, auf den sich Mario, sein bester Freund Patrick und Mario´s "grosse Liebe" Isabell schon seit Monaten freuen (ganz zu Schweigen von Oma und Opa und mir). Schöne Bescherung.

Den ganzen Tag über versuche ich vergeblich jemanden zu finden, der mir hilft (Richter H., Jugendamt Herr Knöpfle, Polizei Linsenzwerg, Dr. Wilhelm, Dr. Mraz, Pfarrer Brandstetter, Eltern, Freunde, u.a.). Abends versuche ich mich abzulenken, gehe ins "Flax" (nix los) und ins "Bleifrei" (noch weniger los). Gehe bei der Alemmannenstrasse vorbei und stelle denen eine leere Wasserflasche vor die Terasse, als Zeichen meines Protestes gegen ihre neuerliche Verweigerung es doch wenigstens EINMAL (!) zu versuchen Frieden zu schliessen und gehe nach Hause.

Zu Hause angekommen finde ich keine Ruhe und fasse ca. 3 Stunden später den Entschluss, trotz aller Warnungen meinem Schmerz Ausdruck zu verleihen, gehe wieder hin, nehme all meinen Mut zusammen und versuche denen zwei Scheiben einzuwerfen.

Ich bedauere mein Fehlverhalten zutiefst und hoffe, dass Sie es im Zusammenhang mit der ohnmächtigen Verzweiflung eines Vaters sehen können, der seit über 25 Jahren als Kinder-, Jugendbetreuer und Lehrer der Liebling bei allen Kindern ist und tatenlos zusehen muss, wie sein eigenes unaufhaltsam kaputgemacht wird, indem es seit nun mehr als 6 (!) Jahren immer wieder von seiner Mutter (in Linsenzwerg bekannt als DIE Mutter, die immer ein schreihendes Kind hinter sich herzieht) als Waffe missbraucht und von seinem "Stiefvater" verteufelt wird (wir hassen ja nicht Dich, sondern nur Deinen Vater).

Bitte helfen Sie meinem Sohn und machen der Mutter (wenn es wirklich gar nicht anders geht, mit einem Zwangsgeld) klar, dass sie sich mit mir (und einem Therapeuten) an einen Tisch setzen muss, bis eine Lösung gefunden ist, mit der nicht nur sie, sondern auch das Kind gut leben kann. Eine Lösung die beinhaltet, dass er nicht nur das Recht hat seinen Vater regelmässig zu besuchen, sondern auch ..

.. seine Schultsche mitzubringen und ihm sein tolles Zeugnis zu zeigen.
.. sein Vatertagsgeschemk dem Vater zu geben und nicht dem Stiefvater schenken zu müssen.
.. nicht mehr ausgequetscht zu werden, wo denn sein zu Hause ist / wo er denn in 4 Jahren wohnen will.
.. seinen Vater auf der Strasse zu grüssen und kurz mit ihm zu sprechen, ohne bestraft zu werden.
.. mit seinen Freunden unter der Woche zu spielen, trotzdem sie auch seines Vaters Freunde sind.
.. auch unter der Woche Sport treiben zu dürfen, auch wenn der Vater den gleichen Sport betreibt.
.. mit seinem Vater telefonieren zu dürfen ohne abgehört zu werden.
.. vom "väterlichen Freund" den Gameboy zurückzubekommen (der dem Vater gehört).
.. nicht mehr geschlagen zu werden.
.. nicht mehr bestraft zu werden, weil er dem Vater von seinen Sorgen und Ängsten berichtet.
.. NIE MEHR WIEDER damit erpresst zu werden, nicht mehr zum Vater zu dürfen.
.. beim Vater zu leben, wenn Mutter & Stiefvater ihren Hass nicht in den Griff bekommen.

Hochachtungsvoll
Rolf Semmel


(Anlage: Aufzeichnung von Marios unaufgeforderten Äusserungen seit 10.08.2000, Brief an M. doedel)

07. Januar 02

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